Israel hat sich ja angeblich aus Gaza zurückgezogen. Es gibt da auch eine Grenze. Aber dürfen Palästinenser dann innerhalb dieses Gebiets machen, was sie wollen? Mitnichten – wenn sie am Leben bleiben wollen.
Immer wieder werden Menschen verletzt oder getötet, wenn sie innerhalb der Grenze ihre Felder bestellen, Tiere auf die Weide treiben, Bauschutt für den – von Israel behinderten – Wiederaufbau sammeln. Zuerst war davon eine Zone von ca. 50-100 m betroffen, inzwischen trifft es schon Menschen, die sich ca. 500 m von der Grenze entfernt aufhalten. Diese Räume werden inzwischen schon als „killing zones“ bezeichnet.
Immer wieder trifft das Kinder oder Jugendliche – oft auch Greise. Und nein, darüber wird in deutschsprachigen Medien fast nicht berichtet.
Nun wurde von einer Rakete aus Gaza ein Mädchen in Ashkalon verletzt. Und dazu finde ich dann diesen dummen Spruch:
Girl, 14, injured as Kassam lands near Ashkelon school (Jerusalem Post)
Man darf gespannt sein, wieviele deutsche Medien über den Vorfall berichten werden. Immer eingedenk dessen, was im umgekehrten Fall los wäre.
Im umgekehrten Fall? Den gab es bereits in den letzten zwei Jahren ca. 50 Mal – und was war los? Gar nichts.
Zu den Toten und Verletzten kommt aber ein weiterer Schaden: Gaza ist ohnehin klein – und durch die ständige Ausweitung dieser Todeszone wird noch mehr Land unbenutzbar gemacht, was für die Bevölkerung weitere Armut bedeutet. Angst hält die Menschen davon ab, ihr eigenes Land zu nutzen – und genau das will Israel.
Update (26.12.2010):
Mondoweiss bringt einen Artikel über einen der letzten Toten – ein Schafhirte, zwanzig Jahr alt, sein erstes Kind gerade geboren. Auch zu Weihnachten ist ein solcher Mord den westlichen Medien keine Zeile wert.
And what remains for his father? The stink of Beit Lehiya’s open, fetid sewage pits glittering in Gaza’s hot January sun, and a kilometer or two north of their home, the ghetto wall running along Gaza’s northern frontier, with its watchtowers and their minders, one of whom put a hole in his son’s back for being on the wrong part of his own land, a mistake for which his child will pay by never knowing his father. They will be no apology forthcoming for that murder. The family probably won’t bother with an impotent lawsuit in the racist Israeli court system, and that same obdurate racism ensures that Salama’s murder will be reprised again and again in the coming days and weeks while Israeli snipers maintain Israel’s “security” in a buffer zone already monitored by endless surveillance towers, drones, motion sensors, tanks, and automated machine guns, all of it a constant reminder to his parents that their child’s murderer walks free somewhere north or east of that concrete wall while they while away their time fuming, anguished, asking us as we visit, rhetorically rather than desperately, “Where is our freedom?”
…[W]e know the answer, we know exactly where that freedom is—it’s under an Israeli-American jackboot that’s trying to grind that desire for freedom into nothingness, into human dust, while Obama and Netanyahu babble insanely about the Zionist need for security, a security that can only be secured by endless piles of Palestinian corpses, with resistance quieted and Ashkelon safe amidst the secure tranquility of the killing fields to its south.